Monday, December 26, 2011

Mädchen nach Felsabbruch auf Rügen vermisst

Rettungskräfte suchen an der Unglücksstelle auf Rügen nach dem Mädchen Foto: dpa
Rettungskräfte suchen an der Unglücksstelle auf Rügen nach dem Mädchen - FOTO: DPA
UPDATE Ein Felssturz hat ein Mädchen auf der Insel Rügen in die Tiefe gerissen. Sie war mit ihren Eltern spazieren, als der Boden plötzlich wegsackte. Die Mutter wurde schwer verletzt, von dem Kind fehlt bisher jede Spur.




Die Zehnjährige wurde auch Stunden nach dem Unglück noch vermisst, wie die Polizei am Montag mitteilte. Nach Angaben von Helfern war das Kind mit seinen Eltern unterwegs, als plötzlich der Boden unter ihren Füßen wegsackte und in die Brandung stürzte. Die Mutter wurde bei dem Weihnachtsspaziergang schwer verletzt. Der Vater erlitt leichte Verletzungen.
Das Mädchen sei verschwunden, sagte ein Sprecher der Polizei in Neubrandenburg. Nach Angaben einer Sprecherin des Landkreises verletzte sich eine weitere Frau mit einem Kind bei dem Felssturz und wurde in eine Klinik eingeliefert. Auch die Eltern des verschollenen Mädchens kamen ins Krankenhaus.
Eine vierköpfige Familie, die sich in der Nähe aufhielt, blieb unverletzt.
Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk und weitere Einsatzkräfte seien am Ort und suchten auch mit Hilfe von Hunden und Suchscheinwerfern nach dem Mädchen. Die Polizei habe um 15.27 Uhr von dem Abbruch erfahren. Der Landkreis Rügen habe Großalarm ausgelöst und eine Einsatzzentrale eingerichtet.
Bei dem Küstenabschnitt unweit der beiden Leuchttürme von Kap Arkona handele es sich nicht um Kreidefelsen, sondern um eine normale Steilküste, sagte eine Sprecherin des Landkreises. „Wir gehen davon aus, dass wir die ganze Nacht weitersuchen, bis es ein Ergebnis gibt“, sagte die Sprecherin am Abend Von der Seeseite her waren die Rettungskreuzer „Wilhelm Kaisen“ und die Rettungsboote „Helene“ und „Kurt Hoffmann“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Einsatz, teilte die DGzRS in Bremen mit. Schiffe der Wasserschutzpolizei und der Bundespolizei würden ebenfalls zur Unglückstelle dirigiert.
Nach Angaben der Hilfsorganisation wurde die dreiköpfige Familie in die Tiefe gerissen. Unklar war zunächst, ob das Kind, dessen Alter die DGzRS abweichend von der Polizei mit elf Jahren angab, verschüttet oder in den Brandungsgürtel der Ostsee gerissen wurde. Zum Zeitpunkt des Unglücks hätten dort Windstärken von bis zu sieben Beaufort (60 Kilometer pro Stunde) geherrscht.
Auf Deutschlands größter Insel Rügen kommt es immer wieder zu unkontrollierbaren Abbrüchen der Steilküste. Der verregnete Sommer hat die Gefahr nach Angaben von Geologen vergrößert. Im August dieses Jahres war zum größten derartigen Vorfall seit neun Jahren gekommen; ein 100 Meter langer und 70 Meter hoher Abschnitt eines Felsens stürzte ins Meer. Spaziergänge unter dem Kliff können deshalb gefährlich sein. Die Behörden wollen den 13 Kilometer langen Küstenabschnitt mit Steilküste jedoch nicht sperren. (dpa)

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