Angst, dass die Urlauber wegbleiben. Besucher wurden am Mittwoch um den Unglücksort herumgeführt. - FOTO: DPA
Rettungskräfte wollen am Donnerstagmorgen die unterbrochene Suche nach dem am Kap Arkona auf der Insel Rügen verschütteten Mädchen fortsetzen. Etwa 20 freiwillige Feuerwehrleute hätten sich für den Einsatz gemeldet, teilte der Landkreis am Mittwochabend mit. Die Kräfte würden dort graben, wo zuletzt die Spürhunde angeschlagen hatten.
Zu der kleinen Gemeinde gehört das aus mehreren Leuchttürmen, Funkanlagen, Wetterstationen und Gaststätten bestehende Areal an der Spitze von Deutschlands größter Insel. „Wir wollen das aus bis zu 35 Meter Höhe von der Steilküste herausgebrochene Geröll Schicht für Schicht abtragen“, erklärte Heinemann. Dazu würde für die meterdicke Geröllschicht eine spezielle Technik benötigt. Derzeit könne aber niemand die Gefahr weiterer Abbrüche ausschließen.
Zahlreiche Neugierige zog es am Mittwoch auf das Kap. Polizei patrouillierte auf den Wegen und sicherte die Absperrungen. Ein Betreten des Strandabschnittes und der Steilküste von oben sind nicht erlaubt. Angesichts der Katastrophe vom Montag hat die Gemeinde vorsorglich das traditionelle Silvesterfeuerwerk abgesagt. „Wir können hier nicht heile Welt spielen und mit tausenden Besuchern feiern“, erklärte Bürgermeister Heinemann. „Es gibt aber das traditionelle Turmblasen und ein Lagerfeuer.“
Einige Dutzend Meter neben der Unglücksstelle können wagemutige Besucher einen Blick auf die Steilküste werfen. „Da sind ja nicht einmal zwei Meter Platz zwischen Steilküste und Ostsee“, sagte der 38-jährige Familienvater Steffen Hartlab aus Berlin seiner etwas abseits wartenden Familie. „Wahnsinn, wie schnell sich da ein Unglück ereignen kann.“ Auch im nahen Arkona-Imbiss drehten sich die Gespräche um die Gefahren an den Steilküsten. Die Mutter sei wohl mit ihren Kindern ein großes Risiko eingegangen, hieß es. Schließlich habe es zum Zeitpunkt des Spaziergangs schon schweren Sturm mit Regen gegeben.
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