Friday, December 23, 2011

BZ-Leser spenden eine halbe Million Euro


Viele Leserinnen und Leser haben wieder ein großes Herz bewiesen. Bislang kamen im 50. Jahr der Weihnachtsaktion der Badischen Zeitung 500 000 Euro zusammen. Dafür herzlichen Dank.
  1. Selbst die Kleinsten – hier Kinder der Oberlin-Musikschule Freiburg – halfen bei der BZ-Aktion schon mit. Foto: Eggstein
    BAD KROZINGEN
    In Bad Krozingen sind bislang 35 000 Euro auf dem Konto der BZ-Aktion "Weihnachtsfreude für alle" eingegangen. Neben unzähligen Einzelspenden bringen sich auch verschiedene Institutionen bei der BZ-Aktion ein. Das Bürgerforum Bad Krozingen spendete wieder den Erlös des Kuchen- und Kaffeeverkaufs auf dem Christkindlemarkt. Die Kur und Bäder GmbH wird wieder einen Teil des Erlöses aus den Benefizveranstaltungen im Kurhaus der BZ-Aktion "Weihnachtsfreude für alle" zur Verfügung stellen. Die Sparkasse Staufen-Breisach und die Volksbank Staufen unterstützen die Aktion ebenfalls mit großzügigen Summen. Die Partner in den sozialen Institutionen im Südlichen Breisgau berichten, dass die Gelder der BZ-Leserinnen und Leser nötiger sind denn je. Die staatlichen Zuwendungen sind oft so knapp, dass unvorhergesehene Ereignisse bedürftige Menschen in größere Nöte stürzen können. Die Mittel aus der BZ-Aktion "Weihnachtsfreude für alle" sind nach Angaben unserer Partner oft die einzige Möglichkeit, schnell helfen zu können.

    BAD SÄCKINGEN
    Einen ordentlichen Satz machte das Spendenbarometer der BZ-Weihnachtsaktion in Bad Säckingen in diesem Jahr. Gut 10 000 Euro sind bisher eingegangen auf dem Konto des Hilfsfonds, den die BZ mit dem Caritasverband Hochrhein, dem Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt und dem Diakonischen Werk Hochrhein ins Leben gerufen hat. Das sind rund 2000 Euro mehr als in den vergangenen Jahren. Mit dem Erlös werden das ganze Jahr über Menschen unterstützt, die meist mit dem Existenzminimum auskommen müssen und in Notlagen nicht wissen, wie sie diese bewältigen sollen. Mitte November hatte die Aktion mit dem Konzert von "Haribo" begonnen. Die Geschäftsführer der regionalen Hilfsorganisationen Harder, Riegraf und Bomans haben in Bad Säckingen drei Stunden lang Musik gemacht. Der stolze Rest der Spendengelder kam durch die BZ-Leser zustande, auf die auch in diesem Jahr Verlass war.

    EMMENDINGEN
    Insgesamt rund 75 000 Euro haben Menschen im Landkreis Emmendingen bislang auf die Spendenkonten der BZ-Weihnachtsaktion einbezahlt – erneut zeichnet sich damit ein Rekordergebnis ab, zumal erfahrungsgemäß in den Wochen nach Weihnachten noch weitere Spenden eingehen. Im vergangenen Jahr waren es bis Heiligabend 60 000 Euro.

    Der Redaktion und ihren Partnern von der Liga der freien Wohlfahrtsverbände im Landkreis Emmendingen ermöglicht dies wieder, ganz gezielt und unbürokratisch Hilfe zu leisten. An die 100 Anträge sind bereits eingegangen, viele Wünsche konnten schon vor Weihnachten erfüllt werden. Dabei sind es nicht immer spektakuläre Dinge, die für etwas Weihnachtsfreude bei sorgen. Viele, die von der Hand in den Mund leben, sind nicht imstande, etwas für Notlagen auf die Seite zu legen. Wenn dann etwa ein dringend benötigtes Elektrogerät kaputt geht, ist guter Rat teuer.

    Viele kulturelle Veranstaltungen wurden in den Dienst der guten Sache gestellt, wie das von Christian Ringwald organisierte BZ-Adventskonzert in der vollbesetzten Waldkircher Stiftskirche St. Margarethen, das Konzert Classic Light der Musikschule, das Adventsliedersingen des VdK Köndringen/Malterdingen oder der Denzlinger Concordia-Chöre. Knapp 3000 Euro erbrachte erstmals auch eine Versteigerung des Gewerbevereins Emmendingen.

    FREIBURG
    Selbst knapp vor Weihnachten kamen beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), dem Kooperationspartner der BZ-Weihnachtsaktion in Freiburg, noch viele Anträge mit der Bitte um Unterstützung an. "Oft von denen, die am verzweifeltsten dran sind", sagt Bettina Mühlen-Haas, die Aktion-Weihnachtswunsch-Fachfrau beim DRK. Da ist es gut, dass die Spendenbereitschaft der BZ-Leserinnen und -Leser auch in diesem Jahr wieder sehr groß ist: Derzeit liegt der Spendenstand bei knapp 200 000 Euro. Rund 70 000 Euro hat das DRK bereits verteilt, unter anderem an soziale Projekte, Weihnachtsfeiern in sozialen Einrichtungen und Projekte für wohnungslose Menschen, die möglichst schnell Hilfe brauchen. Wie immer können längst nicht alle Antragsteller eine positive Antwort und eine kleine Summe zur Unterstützung bekommen: Denn es sind einfach zu viele. Ganz besonders ins Auge fällt den DRK-Fachleuten zurzeit die prekäre Situation vieler alter und kranker Menschen, die mit Grundsicherung leben und sich oft nicht einmal Medikamente leisten können. Allein die kultige Versteigerung von Kitsch, Kunst und Kuriositäten im Jazzhaus am Abend des 9. Dezember brachte den Rekorderlös von 33 000 Euro. Groß war die Anteilnahme der BZ-Leser auch wieder über die Geldspenden von vielen Einzelnen hinaus: Belegschaften von Firmen taten sich zusammen und sammelten, Schulklassen und Gruppen von Musikschulen veranstalteten kleine Konzerte und spendeten ihre Erlöse.

    LAHR
    Wenn wieder mehr als 20 000 Euro gespendet wurden, so ist damit auch fröhliche Arbeit verbunden, denn schon Ende Juli heißt es traditionell in Lahr: "Hören & Helfen". In und vor Gaststätten erklingt Livemusik für viele hundert Besucher, und die Gastwirte spenden das Geld für die Sozialaktion. Schon seit 34 Jahren findet in der Vorweihnachtszeit die wohltätige BZ-Weinprobe statt, die mit einem Erlös von jetzt 9000 Euro eine tragende Säule geworden ist. Auf Grund der Bevölkerungsstruktur in Lahr hat die Weihnachtsaktion immer einen Schwerpunkt in der Förderung von Migrationsarbeit: So erhält 2011 der Fußballverein Lahr-West für seine Arbeit mit Jugendlichen 2000 Euro. Zwei Schulen im Lahrer Westen erhalten den Großteil der Spenden für die Anschaffung eines gebrauchten Kleinbusses: Damit die Schulsozialarbeit mobiler werden kann. Ein zweiter Schwerpunkt in diesem Jahr ist der Kauf eines gebrauchten Elektromobils, damit gehbehinderte Menschen den steilen Bergfriedhof besser bewältigen können. Tradition hat in Lahr auch die Hilfe für Menschen in Not: Über Diakonisches Werk, Caritasverband und städtisches Sozialamt stehen insgesamt 6000 Euro zur Verfügung, damit in individuellen Notlagen unbürokratisch und effektiv geholfen werden kann.

    LÖRRACH
    Die Aktion "Hilfe zum Helfen", wie die BZ-Weihnachtsaktion in Stadt und Kreis Lörrach heißt, nähert sich wieder einer sechsstelligen Summe. Nach einer Zwischenbilanz in der Woche vor Weihnachten kamen bisher rund 90 000 Euro in die Kasse. Ein großer Teil des Geldes ist bereits wieder ausbezahlt – an etwa 500 Hilfsbedürftige im Kreis Lörrach. "Hilfe zum Helfen" konzentriert sich auf Fälle materieller Not, wobei eine enge Zusammenarbeit mit Sozialämtern, caritativen Einrichtungen, mit dem DRK und sozialen Verbänden gepflegt wird, damit die Hilfe genau dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird – bei armen Menschen im Kreis Lörrach.

    Eine wichtige Aufgabe von "Hilfe zum Helfen" ist es, "der Armut eine Stimme zu geben", wie es mal die Leiterin einer Präventionseinrichtung formulierte. Die Botschaft dieser Auseinandersetzung mit sozialen Themen im Kreis Lörrach lautet: Trotz der wirtschaftlich guten Lage im Dreiländereck und trotz der Spitzenwerte etwa bei der Arbeitslosenstatistik geht der Aufschwung an den Armen vorbei. Der Kreis hinkt bei Vergleichszahlen zur sozialen Lage im Land meist hinterher.

    Ganz offenbar sind die Folgen des Niedergangs der Textilindustrie, aber auch das überdurchschnittliche Niveau der Lebenshaltungskosten im Großraum Basel besonders belastende Faktoren. Die Leser der BZ sehen sich vor diesem Hintergrund in der sozialen Verantwortung. Ihre Spenden steuern den überwiegenden Teil zu den Einnahmen bei, der Rest sind Erlöse eigener Veranstaltungen. Ein Gastspiel des Jugendsymphonieorchesters der Regio Basiliensis, Die Kunsta(u)ktion "Zum Ersten, zum Zweiten, zum Helfen" in Lörrach, die rauschende "Nacht der Klänge" im Burghof Lörrach und die Verlosungen auf den Weihnachtsmärkten in Lörrach und Schopfheim brachten gute Erlöse.

    MÜLLHEIM
    Oftmals sind Zuwendungen aus der Weihnachtsaktion "Freude am Helfen" der letzte Rettungsanker, wenn Familien der Strom abgestellt wird oder die Waschmaschine kaputt geht. Vereine, Geschäfte, Firmen, Banken und viele Privatleute engagieren sich Jahr für Jahr, um die Müllheimer Redaktion bei dieser Aktion mit Spenden und Veranstaltungen zu unterstützen. So kommen stattliche Beträge zusammen, die weit über 20 000 Euro liegen. Bisher sind es in diesem Jahr 14 000 Euro. Das Geld wird über die Organisationen Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz verteilt, die es für konkrete Notfälle einsetzen. Sie verwenden es, um mit kleinen Finanzspritzen Notsituationen zu überbrücken.

    TITISEE-NEUSTADT
    Ob Rentner oder Unternehmen, ob Kirchenchor oder Landfrauenverein, Schulklasse, Wandergruppe oder Stammtisch: Wenn die BZ zur Aktion Weihnachtswunsch bittet, stehen die Menschen im Hochschwarzwald Schlange und spenden, um Mitbürgern, die es durch eine Krankheit oder einen Schicksalsschlag im Leben nicht einfach haben, die Situation zu mildern. Dabei können sie sich darauf verlassen, dass das Geld an die richtige Adresse kommt, denn die Wohlfahrtsverbände wissen, wo Hilfe gebraucht wird. Sei es die Witwe, die dringend ihre Wohnung renovieren müsste, sei es der ältere Mann, der abgelegen wohnt und nicht das Geld für die Reparatur seines Rollers hat, oder das betagte Ehepaar, das von der Nebenkostenabrechnung vor unlösbare Probleme gestellt worden ist: Ihnen allen kann dank der Großzügigkeit der BZ-Leserinnen und -Leser im Hochschwarzwald kurzfristig und unbürokratisch geholfen werden.

    Knapp 54 000 Euro sind bis jetzt auf den Konten der Hochschwarzwald-Aktion eingegangen. Weihnachten und die Zeit zwischen den Jahren haben in den vergangenen Jahren stets noch für einen kräftigen Aufschlag gesorgt.

    Seit 50 Jahren

    Im Jahr 1961, also vor einem halben Jahrhundert, organisierte die BZ erstmals eine Weihnachtsaktion. Damals gab es noch viele Sachspenden wie Fernseher und Radios sowie bis zu 500 Päckchen für hilfsbedürftige Menschen. Darüber hinaus kamen im Premierenjahr umgerechnet 511 Euro zusammen. Bis einschließlich 2010 sammelten BZ-Leserinnen und BZ-Leser genau 13 255 305 Euro. Deutlich mehr als 13 Millionen – ein schöner Erfolg!

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