Saturday, December 31, 2011

So könnten die Schlagzeilen 2012 lauten


  • Hand in Hand. Klaus Wowereit und Frank Henkel werden 2012 in der Boulevardpresse wegen ihrer demonstrativen Einträchtigkeit inzwischen auch als „Regiersenator Wonkel“ bezeichnet. Foto: dpa

    Hand in Hand. Klaus Wowereit und Frank Henkel werden 2012 in der Boulevardpresse wegen ihrer demonstrativen Einträchtigkeit inzwischen auch als „Regiersenator Wonkel“ bezeichnet. - FOTO: DPA
Berlin findet einen prominenten Polizeichef, am neuen Flughafen sitzen die Passagiere fest– und ein Rikscha-Fahrer wird zum Helden. Ein Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2012.





JANUAR
Das Jahr beginnt bei schlechtem Wetter mit der Suche nach einem neuen Justizsenator und einem neuen Polizeipräsidenten. Stellenanzeigen in den überregionalen Zeitungen erbringen die üblichen Bewerber, die entweder die beamtenrechtlichen Voraussetzungen nicht erfüllen oder gerade langjährige Haftstrafen absitzen – oder beides. Ein Sprecher der Piratenpartei bringt für beide Ämter Chuck Norris ins Spiel, von dem es heißt, er könne Zwiebeln zum Weinen bringen und bekomme bei Praktiker 20 Prozent auch auf Tiernahrung.


Doch der notorisch furchtlose Hollywood-Schauspieler lehnt mit der Begründung ab, er fürchte sich vor Berlin. Der Versuch, das Amt des Justizsenators im Rahmen eines Hauptseminars versuchsweise von mehreren FU-Studenten ausüben zu lassen, scheitert daran, dass sich diese nicht über die Quotierung in Männer/Frauen/Transgender sowie Biodeutsche/Migranten einigen können.
FEBRUAR
Klaus Wowereit und Frank Henkel, in der Boulevardpresse wegen ihrer demonstrativen Einträchtigkeit inzwischen auch als „Regiersenator Wonkel“ bezeichnet, stellen den Interimspolizeipräsidenten vor: Klaus Hübner, Georg Schertz, Hagen Saberschinsky und Dieter Glietsch kehren als sogenanntes „Bellheim-Projekt“ an ihren früheren Arbeitsplatz zurück und beginnen damit, sich gegenseitig die Organisationsstruktur der Berliner Polizei zu erklären. Schertz übernimmt die Zuständigkeit für Schwanenwerder, den Großen Wannsee und interne Ermittlungen, Hübner kümmert sich um den 1.Mai, und die beiden anderen teilen sich den Rest im monatlichen Wechsel.
MÄRZ
Bundeskanzlerin Merkel, die nach dem Ende des Euro wieder Zeit zum Regieren findet, stellt Berlin ein Ultimatum: Es müsse sofort ein Justizsenator gefunden werden. Nachdem ein Rechtsreferendar, der das Amt in einem Facebook-Wettbewerb gewonnen und zunächst kommissarisch ausgeübt hatte, als Mitglied der Piraten enttarnt wird, übernimmt die Bundesjustizministerin. Vormittags leitet sie als Sabine Leutheusser das Bundesministerium, nachmittags als Sabine Schnarrenberger die Berliner Verwaltung. Die bei der Suche entkräftete rot-schwarze Koalition akzeptiert die FDP-Politikerin, deren Berliner Hälfte ihre Mitgliedschaft ruhen lässt.
APRIL
Die S-Bahn verfehlt erneut weit die Pünktlichkeitsvorgaben des Senats und verkehrt auf den wichtigen Strecken nur noch mit sogenannten Halbzügen, die aus zwei Wagen bestehen. Verkehrssenator Müller erklärt daraufhin, offenbar sei die Botschaft des Senats bei der Bahn noch nicht angekommen, und kündigt für 2013 eine Teilausschreibung der Strecke Schichauweg–Blankenfelde an.
MAI
Nach dem ruhigen 1.Mai teilt Klaus Hübner mit, seine Aufgabe als Polizeipräsident sei damit beendet. Die drei Kopräsidenten können sich nicht auf eine neue Aufgabenverteilung einigen und vereinbaren ein Stechen, das auf dem Schießplatz der Polizei stattfinden soll. Saberschinsky gewinnt, tritt aber anschließend aus Altersgründen zurück, Glietsch erklärt, er habe schon lange keine Lust mehr, nur Schertz bleibt im Amt. Allerdings beschränkt er seine Zuständigkeit konsequent auf Schwanenwerder. Die Insel erhält daraufhin den Status einer Polizeidirektion und eine Nebenstelle des Landeskriminalamts, die sich mit Delikten im Segelbootverkehr sowie der Piratenbekämpfung beschäftigt.
JUNI
Der Flughafen BER in Schönefeld wird ohne Feierlichkeiten in Betrieb genommen. Der Flugbetrieb läuft problemlos an, allerdings muss die Bahn ihren Zubringerbetrieb wegen eines Kabelbrandes mit anschließendem Computerausfall komplett einstellen. Da sich im Laufe des Vormittags vor dem Terminal auch eine Massenschlägerei zwischen Taxifahrern aus Berlin und Brandenburg entwickelt, die daraufhin das Gelände fluchtartig verlassen, erreichen bald kaum noch Fluggäste den Airport, und die meisten ankommenden Passagiere müssen in der Ankunftshalle ohne Aussicht auf Abtransport abwarten. Einige Hundert machen sich zu Fuß auf den Weg nach Berlin, wo sie an der Stadtgrenze von erbosten Einwohnern mit Plakaten wie „Rollkoffer raus aus Alt-Glienicke“ empfangen werden.
JULI
Der Flugbetrieb in Schönefeld verläuft normal, allerdings kommen wegen der ungelösten Transportprobleme nach Berlin immer weniger Passagiere an. Taxifahrer aus beiden Bundesländern geraten immer wieder in massive Schlägereien, und das Bundesverwaltungsgericht ordnet auf Antrag eines ehemaligen Anwohners die vorläufige Schließung des Airport-Bahnhofs an: Im Planfeststellungsverfahren sei ein Vorkommen des seltenen Juchtenkäfers nicht ausreichend berücksichtigt worden. Ein findiger Unternehmer bietet gestrandeten Reisenden den kostenlosen Transfer zum Hauptbahnhof an. Allerdings müssen sie auf seinen Bier-Bikes die ganze Strecke lang selbst in die Pedale treten und für mindestens 30 Euro Bier oder Schnaps abnehmen.







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