- Stadtreinigung am Brandenburger Tor: Kaum ist die Party vorbei, geht es ans Aufräumen. Liebe Leserinnen, liebe Leser: Senden Sie uns Ihre Berliner Neujahrsfotos an... - FOTO: DPA
Die Feuerwehr hatte mit 397 Bränden zwischen 19 Uhr und 6 Uhr früh viel Arbeit, fast alles kleinere Feuer. InReinickendorf und Wedding brannten Wohnungen aus, in Prenzlauer Berg ein Möbellager. In den beiden Vorjahren hatte es mit 281 und 231 Bränden deutlich weniger gegeben. Dies liegt vor allem an der trockenen Witterung.
In beiden Vorjahren hatten Schnee und Eis viele Feuer verhindert. Zum Jahreswechsel 2003/2004 hatte es zum Beispiel in diesen elf Stunden knapp 800 Brände gegeben, doppelt so viele wie in den meisten anderen Jahren.
Mehr Verletzte gab es nach Polizeiangaben durch Böller. Das Unfallkrankenhaus inMarzahn zählte bis 8 Uhr am Neujahrsmorgen alleine 17 Verletzte durch Pyrotechnik, „überdurchschnittlich viel“, wie Kliniksprecherin Angela Kijewski berichtete. Darunter waren fünf schwere Handverletzungen durch Explosionen, dabei wurden Finger ganz oder teilweise abgerissen. Das Unfallkrankenhaus Berlin gehört zu den großen handchirurgischen Versorgungszentren in Deutschland, in das auch Patienten aus anderen Bundesländern eingeliefert werden. Der schwerste Unfall ereignete sich bereits um 17 Uhr am Silvestertag in Bernau. Einem 32-Jährigen wurde durch einen Knallkörper eine Hand vollständig zerstört, in einer siebenstündigen Operation versuchte ein mehrköpfiges Team um Chefarzt Andreas Eisenschenk möglichst viel zu retten. Um 22.30 wurde ein 36-Jähriger aus Berlin in den OP-Saal gebracht, dem so genannte Vogelschreckmunition in der Hand explodiert war. Diese wird eigentlich aus Pistolen abgefeuert, der Einsatz ist nur Bauern erlaubt, in der Stadt ist der Gebrauch illegal. Zudem gab es fünf schwer Brandverletzte durch Missbrauch von Krachern.
Die Feuerwehr zählte 1135 Einsätze der Rettungswagen, 140 mehr als im Vorjahr, darunter waren viele Verletzte nach Schlägereien und Alkoholvergiftete. Die Party am Brandenburger Tor verlief friedlich, trotzdem benötigten mehr als 300 Personen Hilfe der Sanitäter des DRK, mehr als 70 Personen wurden von dort in Krankenhäuser gebracht. Insgesamt gab es nach Angaben eines Feuerwehrsprechers keine besonders spektakulären Einsätze.
Mehr als eine Million Berliner und Gäste der Hauptstadt haben auf Deutschlands größter Open-Air-Silvester-Party ausgelassen das neue Jahr begrüßt. Um Mitternacht erleuchteten eine Viertelstunde lang Raketen und Böller den Himmel über dem Brandenburger Tor. Wegen Überfüllung waren die Eingänge zur zwei Kilometer langen Partymeile bereits zwei Stunden vor dem Jahreswechsel geschlossen worden. Die Veranstaltung auf der Straße des 17. Juni gilt als eine der weltweit größten Silvesterpartys. Angesichts des milden Wetters strömten die ersten Zuschauer bereits am frühen Samstagnachmittag zum Wahrzeichen der Hauptstadt.
Auf der zentralen Bühne am Brandenburger Tor traten insgesamt 18 Künstler und Musikgruppen auf, darunter die Scorpions, Udo Jürgens, Andreas Bourani, Frida Gold, DJ Bobo und Kim Wilde. Auf der Straße des 17. Juni gab es weitere Showbühnen, DJ-Tower, Leinwände und ein Riesenrad. Für die gesamte Partyzone galten strenge Sicherheitsregeln. Alle Besucher wurden an den Eingängen nach Flaschen, Feuerwerkskörpern und anderen Gegenständen kontrolliert, die auf der Partymeile nicht erlaubt waren. Insgesamt verlief die Party friedlich.
Insgesamt waren rund 1.500 Kräfte von Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Technischem Hilfswerk mit 350 Fahrzeugen im Einsatz. An regulären Tagen gibt es rund 800 bis 1.000 Einsätze mit etwa 580 Rettern.
„Die Polizei und die Feuerwehr sind in Berlin hoch professionell aufgestellt“, lobte Berlins neuer Innensenator Frank Henkel (CDU). Es sei vor allem dem Engagement der Einsatzkräfte zu verdanken, dass es bei derartigen Großeinsatzlagen im Regelfall nicht zu größeren Vorfällen komme. Henkel selber hatte sich am Abend zum ersten Mal als verantwortlicher Senator ein Bild von der Lage gemacht, indem er neun Einsatzstationen besucht hatte. (mit dapd)
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