Thursday, December 6, 2012

Cleared den Ring, kommt das Christkind

Hereinspaziert zum Staunen, Lachen und Träumen: Traditionell zur Adventszeit beginnt die Saison der großen und kleinen Weihnachtszirkusse in Berlin.


Information zum DatenschutzWenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert.Soziale Netzwerke dauerhaft einschaltenDauerhaft aktivieren und Datenübertragung zustimmen oder deaktivieren:Facebook aktivierenTwitter aktivierenGoogle+ aktivierenWeihnachtszirkus, Roncalli,William,CabuwaziKeine Geburtstagsparty ohne Flaschendrehen, das Spiel kennt jedes Kind. Doch wer kann über die gläsernen Hälse aufrechtstehender Bierflaschen einmal rundherum im Kreis spazieren und tanzen? Diesen Flaschenlauf bringt derzeit – angeblich als Einziger weltweit – nur Michael Ortmeier fertig. Und dabei hat der 27-jährige Bayer ein berühmtes historisches Vorbild. Schon im frühen 19. Jahrhundert verblüffte der französische Artist Jean-Baptiste Auriol im Pariser Cirque Olympique sein Publikum mit dieser Balancenummer. Kaum einer hat’s nach dem Franzosen erneut perfekt vorgeführt – bis zur Adventssaison 2012. Ab 19. Dezember zeigt Michael Ortmeier das Kunststück fast täglich in der Manege des Roncalli-Weihnachtszirkus im Tempodrom.
 Herrreinspaziert! Was für ein Zirkus, was für ein Spektakel! In der Adventszeit und über die Feiertage bis zur ersten Januarwoche kann man wieder staunen, lachen und träumen in Berlin. Immer wenn das Christkind naht, beginnt die Saison der großen und kleinen Weihnachtszirkusse in der Stadt. Schließlich gehört das Manegenvergnügen für viele Familien so selbstverständlich zum Fest wie der Weihnachtsbraten. Man hat allerdings die Qual der Wahl. Insgesamt sieben Zirkusshows sind im Angebot.
Beim Zirkus Roncalli, der zum neunten Male in Berlin gastiert, kehrt der 65-jährige Unternehmensgründer und Direktor Bernhard Paul zurück in die Manege, setzt seine Knollennase auf und spielt nach einer längeren Auszeit wieder seine Paraderolle: den Clown Zippo. Und zwar gemeinsam mit dem belgischen Clownstar Jan van Dyke. Keine Frage: Auch den Klassiker „Bienchen, Bienchen, gib mir Honig“ geben die beiden zum Besten.
Was zaubert Roncalli-Chef Paul während der Show noch aus seiner Wundertüte? Etliche neue Artisten hat er verpflichtet, so den Schweizer Claude Criblez, der wundersame Flugobjekte durch die Luft steuert. Oder die Kolumbianer Los Nablos auf dem Teufelsrad, Pony-Flüsterer Karl Trunk mit Shetty „Chocolate“, Leonid Beljakow mit seinem dressierten Boxer-Weibchen „Klitschko“ – und eben Flaschenläufer Michael Ortmeier. Den hat Bernhard Paul vom Fleck weg engagiert, als der junge Kunstturner und Geograf sein Können vor einem Jahr in der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ erstmals öffentlich zeigte. Noch während der Sendung rief Paul Showmaster Thomas Gottschalk an und verkündete, dass er auf einen Nachfolger von Jean-Baptiste Auriol schon lange gewartet habe. Ortmeier hatte den Job.
Die zweite zirzensische Weihnachtsbescherung ist ab 14. Dezember am Olympiastadion zu sehen. Dort hat der „Berliner Weihnachts-Circus“ bereits zum 18. Mal sein großes Zelt aufgebaut. Erneut stehen, bunt gemixt mit Artistik, außergewöhnliche Tierdressuren im Mittelpunkt. Elefanten, Giraffen, Nashörner, Kamele und Flusspferde marschieren auf, eine Provokation für manche Tierschützer. Doch der Zirkus geht in die Offensive, verweist auf seine „artgerechte Tierhaltung“. Was noch zum Programm gehört? Pferdedressuren, ulkige Hundenummern, Stunts in der Motorradkugel, fliegende Akrobaten, das Live-Orchester.
Die Nummern drei und vier im Manegenreigen heißen „Menschen, Tiere, Sensationen“, kurz: MTS, und Zirkus Williams. „MTS“ hat Tradition, gehört seit Jahrzehnten zum Berliner Advent und wird vom Zirkus Berolina ab 22. Dezember in Waltersdorf bei Schönefeld präsentiert. Große Pferdedressuren wie einst zur Kaiserzeit sind zu bewundern, auch viel Artistik vom Salto Mortale am Trapez bis zu Hochseilradlern. Die Williams-Show „Zirkusträume“ startet mit einem Mix aus Dressuren und Artistik am 20. Dezember in Hohenschönhausen.
Aber Zirkus macht auch im kleineren Rahmen Laune. So bei den Kinder- und Jugendzirkussen „Schatzinsel“ und „Cabuwazi“. Im Kreuzberger Schatzinsel-Zelt kann man einen „wundersamen Weihnachtsmarkt“ erleben, in den Cabuwazi-Zelten in Friedrichshain, Treptow, Altglienicke und Marzahn gibt es jeweils verschiedene Programme – in Treptow beispielsweise droht ein Weihnachtsmuffel das Fest zu vermiesen. Und die Nachwuchskünstler von Cabuwazi in Marzahn spielen sogar auf einer ganz großen Bühne mit: bei der Adventsshow des Wintergarten-Varietés „Zimt & Zauber“.



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