Tuesday, September 24, 2013

Schlömer: "Nicht im Zorn gehen"

Er kam zur Hochphase der Piratenpartei ins Amt. Nun hört er auf. Piratenchef Bernd Schlömer tritt zurück aber er hat noch eine Empfehlung für seine Partei.

Berlin - Eines wollte Bernd Schlömer auf keinen Fall – so enden wie der Grüne Jürgen Trittin. „So ein Shitstorm, wie ihn Trittin erleben musste, hat es sogar bei den Piraten selten gegeben“, sagte Schlömer dem Tagesspiegel. Und da der Vorsitzende der Piratenpartei zuletzt erlebt hat, das für ihn der parteiinterne Druck auch zunahm, hat er lieber gehandelt und seinen Rücktritt angekündigt. „Tschüss #Piraten! Das war es für mich. Ich ziehe mich zurück“, twitterte er.
Seine Ankündigung wurde im Netz mit Lob und Respekt begleitet. „Ich gehe nicht im Zorn“, sagte Schlömer. Der 42-Jährige wurde im April 2012 an die Spitze der Partei gewählt.

Damals war die Piratenwelt noch in Ordnung. Doch interne Streitigkeiten, die sich über Monate hinzogen, haben die Partei in eine Krise gestürzt. Den Einzug in den Bundestag haben sie klar verfehlt. Schlömer sieht auf die Partei nun verschiedene Szenarien zukommen. Der Profilierungsdruck werde steigen, die Partei werde sich regionalisieren und es werde Abwanderungen geben. Er selbst empfiehlt den Piraten, stärker aufs Personal zu setzen. „Wir brauchen prominentere Köpfe, die auch Freiräume haben“, sagte Schlömer.
Bis zum nächsten Parteitag Ende November bleibt Schlömer im Amt. Wer ihm nachfolgt, ist noch unklar. Es ist zu erwarten, dass sich ein Kandidat aus einer der Piraten-Landtagsfraktionen herauskristallisieren wird. Schlömer selbst will erst mal Parteimitglied bleiben, aber mindestens ein Jahr kein Amt annehmen. „Ich habe bei den Piraten den kompletten Zyklus einer Partei mitgemacht.“ Christian Tretbar

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