Die Hochwasserlage hat sich im Süden und Osten Deutschlands am Sonntag dramatisch zugespitzt. Mehrere Städte und Landkreise in Bayern, Thüringen und Sachsen riefen Katastrophenalarm aus. Die Bundeswehr bereitete sich auf Hilfseinsätze vor. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sicherte den vom Hochwasser am stärksten betroffenen Ländern die „volle Unterstützung“ zu. In Österreich wurde ein Mann von einer Schlammlawine begraben. In Tschechien starben zwei Menschen, als ihre Datscha auf matschigem Untergrund einstürzte. Das Kabinett in Prag wollte am Abend zu einer Krisensitzung zusammenkommen.
Überlaufende Flüsse fluteten viele Straßen, Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
In Bayern wurde Katastrophenalarm unter anderem in Passau und Rosenheim ausgerufen. In Sachsen waren etwa Zwickau und Chemnitz betroffen, in Ostthüringen der Kreis Greiz. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) berief ein Krisentreffen ein.
In Passau rückt die DLRG mit roten Booten an, um die Transporte in der Altstadt zu organisieren. Weite Teile der „Dreiflüssestadt“, an der Donau, Inn und Ilz zusammenströmen, stehen unter Wasser. „Der Regen hört einfach nicht auf“, sagt ein Feuerwehrmann. Den ganzen Tag über strömt es, und der Donau-Pegel steigt stetig an. Manche Bewohner sehen das Hochwasser mit Galgenhumor. „Ich habe ein Haus am See“, scherzt Anne Lamby. Sie selbst wohnt, sicher vor den Wassermassen, in der dritten Etage. Die ganze Nacht habe sie geholfen, das Wasser aus dem Erdgeschoss fernzuhalten – ohne Erfolg. „Sandsäcke und Pumpen bringen jetzt nichts mehr, weil das Grundwasser durch den Boden drückt“, erklärt der Feuerwehrmann Stephan Brückner. Die Anwohner sollten die überschwemmten Räume mit frischem Wasser fluten, damit der Druck auf die Bodenplatten größer wird und diese nicht von unten hochgedrückt werden.
Überlaufende Flüsse fluteten viele Straßen, Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
In Bayern wurde Katastrophenalarm unter anderem in Passau und Rosenheim ausgerufen. In Sachsen waren etwa Zwickau und Chemnitz betroffen, in Ostthüringen der Kreis Greiz. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) berief ein Krisentreffen ein.
In Passau rückt die DLRG mit roten Booten an, um die Transporte in der Altstadt zu organisieren. Weite Teile der „Dreiflüssestadt“, an der Donau, Inn und Ilz zusammenströmen, stehen unter Wasser. „Der Regen hört einfach nicht auf“, sagt ein Feuerwehrmann. Den ganzen Tag über strömt es, und der Donau-Pegel steigt stetig an. Manche Bewohner sehen das Hochwasser mit Galgenhumor. „Ich habe ein Haus am See“, scherzt Anne Lamby. Sie selbst wohnt, sicher vor den Wassermassen, in der dritten Etage. Die ganze Nacht habe sie geholfen, das Wasser aus dem Erdgeschoss fernzuhalten – ohne Erfolg. „Sandsäcke und Pumpen bringen jetzt nichts mehr, weil das Grundwasser durch den Boden drückt“, erklärt der Feuerwehrmann Stephan Brückner. Die Anwohner sollten die überschwemmten Räume mit frischem Wasser fluten, damit der Druck auf die Bodenplatten größer wird und diese nicht von unten hochgedrückt werden.
Die Traun hat sich in einen reißenden Fluss verwandelt
Große Teile Bayerns sind in den Fluten versunken. Neben Passau, das wegen der speziellen Flusssituation schon immer ein kritischer Fleck war, sind das vor allem die Gegenden im Südosten des Freistaats in den Voralpen, nahe des Chiemsees: Rosenheim, die Landkreise Miesbach und Traunstein. Von den Alpen her stürzen die Wasserfluten herab in die Täler und zu den Häusern und Menschen. Die Traun etwa, normalerweise ein ruhiges Flüsschen, hat sich in einen reißenden Strom verwandelt. Zunächst war eigentlich nicht mit einer solch drastischen Verschlechterung der Lage gerechnet worden. Die Behörden sprechen von einer „dramatischen Entwicklung“. Die Hochwasserlandkarte des bayerischen Wasserwirtschaftsamtes ist mittlerweile zu einem Großteil rot eingefärbt. Das bedeutet: höchste Warnstufe vor Überschwemmungen und Unwettern. Allein am Sonntag werden zwölf Landkreise neu in diese Kategorie aufgenommen. Katastrophenalarm wurde für Passau, Rosenheim und die Landkreise Miesbach und Traunstein ausgerufen. Nun kann auch die Bundeswehr zur Hilfe angefordert werden. In Passau geschieht dies gerade, mehr als 10 000 Sandsäcke stehen bereit, um die Wohnhäuser und Läden vor dem Wasser zu schützen. Für Traunstein und den Chiemsee könnten die Bundeswehr-Gebirgsschützen aus Bad Reichenhall zum Einsatz kommen.
Sowohl in Nieder- als auch in Südostbayern spricht man schon von einem „Jahrhunderthochwasser“, das letzte hatte Passau im Jahr 2002 erlebt. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk melden, dass die Einwohner derzeit „ruhig und gelassen“ seien. Bei wem das Wasser noch nicht so hoch steht, der watet in Gummistiefeln auf der Straße. Manche Passauer stecken passgenau Metallplatten vor ihre Fenster, die sie zum Schutz vor Hochwasser maßgefertigt haben. Um 12 Uhr mittags lag der Donaupegel bei 9,70 Meter, für den Abend wurden elf Meter erwartet – damit hätte man den Stand von 2002 erreicht. Was später einmal davon übrigbleibt, das wissen die Passauer nur zu gut: beschädigte Gebäude, zerstörtes Mobiliar und Unmengen an Dreck und Schlamm. In Oberbayern schwoll die Tiroler Achen bedrohlich an. Alle über den Fluss führenden Brücken wurden gesperrt. Die Ortschaften Unterwössen und Schleching waren von der Außenwelt abgeschlossen. Auch die Pegelstände der Mangfall in Rosenheim könnten bald einen neuen Rekord erreichen, befürchtete ein Sprecher der Stadt. Der Damm drohte zu brechen. In Rosenheim wurden erste Stadtteile evakuiert
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